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Sandotter, europäische Hornotter (Vipera ammodytes)

Vorkommen/Verbreitung:
Durch intensive landwirtschaftliche Nutzung und Zersiedelung der Landschaft werden natürliche Lebensräume der Vipern zerstört. Daher sieht man sie in Mitteleuropa generell selten. Vipern trifft man noch an in Österreich (Kärnten, Steiermark), Italien (Südtirol, Trentino, Nordosten), Balkanländern, Türkei, Transkaukasien. Sie bevorzugen warme, trockene Gebiete wie steinige, buschbewachsene Hänge oder Waldränder. Europäische Vipern sind in der Regel tagaktiv, bei heißem Wetter oder in südlichen Gefilden eher dämmerungs- oder nachtaktiv.

Typische Merkmale:
Charakteristisch ist ein vorne auf dem dreieckig geformten Kopf sitzendes etwa 7mm langes bewegliches Schnauzenhorn, das nach oben gezogen ist. Vom Kopf abgesetzt findet sich ein 60 bis maximal 100cm langer massiger Körper. Die Färbung variiert stark. Männchen sind vorwiegend hellgrau mit einem kräftigen schwarzen Zickzackband auf dem Rücken. Weibchen sind eher gelbbraun bis rötlich mit graubräunlicher Bandzeichnung.

Gefahr:
Vergiftungen durch Schlangenbisse passieren vorwiegend in den warmen Sommermonaten, meist provoziert durch unnötiges Anfassen der Tiere, gelegentlich aber auch beim Beerensammeln oder Barfußlaufen. Die Sandotter ist eine der gefährlichsten Giftschlangen.

Symptome:
Lebensbedrohliche oder etwa tödliche Schlangenbisse sind ausgesprochen selten; meist kommt es nur zu lokalen Vergiftungserscheinungen. Schmerzen sind in der Regel nicht stark ausgeprägt, dahingegen tritt in den ersten zwei Stunden nach Schlangenbiß regelmäßig eine Schwellung auf, die sich der Schwere der Vergiftung entsprechend mehr oder minder schnell ausbreitet. Zu den seltenen allgemeinen Vergiftungserscheinungen zählt man: Übelkeit, Erbrechen, Herzklopfen, Krämpfe, eventuell Schwindel und Bewußtseinstrübung.

Erste Hilfe:
Richtlinien für die Patientenbetreuung bei Giftschlangenbissen umfassen allgemeine und vor allem lokale Ruhigstellung. Unbedingt vermieden werden sollten das Aussaugen, Abbinden oder Ausschneiden der Wunde. Eventuell Schocklagerung durchführen. Nächstgelegenen Arzt aufsuchen. Dort wird falls vorhanden ein Antiserum verabreicht.

Vorbeugende Maßnahmen:
Schlangen sind generell sehr scheue Tiere. Herannahende Schritte nehmen sie durch Bodenvibrationen wahr, woraufhin sie in der Regel flüchten. In unübersichtlichen Gebieten sollte man daher stets fest auftreten und nach Möglichkeit Wege benutzen. Falls man eine Schlange erblickt ist ruhiges Verhalten am wichtigsten, das Tier wird die Zeit zum Rückzug nutzen. Besondere Vorsicht ist in gefährdeten Gebieten geboten beim Klettern, Aufheben von Brennholz oder Steinen bzw. nachts.

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